Geschenke und lobende Worte

Grundschule und Bürgermeister dankten „Nothelfern“ und verabschiedeten Lehrkräfte

Geschenke und lobende Worte

Ort
Tiefenbach

Veranstalter
Grundschule Tiefenbach

Termine
Mo, 19.07.2021

Kurz vor Ende des Schuljahres begrüßte die Schulleiterin Bernadette Unverzart die geladenen Gäste im Innenhof der Grundschule Tiefenbach und sagte allen ein herzliches Grüß Gott. „Ihr seid alle Tiefenbach“, meinte sie, denn wenn auch einige woanders wohnen, so sind oder waren alle an der Schule in Tiefenbach aktiv. Jetzt nutzte die Rektorin die Gelegenheit, um Dankesworte auszutauschen, aber auch um langjährige Weggefährten zu verabschieden.

Als 14. Nothelfer bezeichnete Unverzart Klaus Rückerl, den pensionierten Lehrer aus Geigant. Er wird nicht, wie der heilige Vitus bei Krämpfen, Epilepsie oder dem „Veitstanz“, angerufen, sondern in diesem Fall immer bei IT- Problemen. Rückerl als langjähriger Ansprechpartner bei allen PC- und EDV-Fragen nimmt sich auch heute noch gerne Zeit, wenn seine Hilfe gebraucht wird. Bürgermeister Ludwig Prögler erwähnte dabei, dass mit der Anschaffung jeglicher IT-Technik die Sache für das Kultusministerium erledigt sei. Wie die Geräte zum Laufen gebracht werden, wie die Wartung und Schulung der Anwender erfolgen soll, das bleibe den Schulen überlassen. Ein großer Dank gebührt deshalb diesem rüstigen Rentner für seine immerwährende Hilfe. Bürgermeister Helmut Heumann als weiteren Vertreter des Sachaufwandsträgers erinnerte an Rückerls großen Verdienste um die Gründung der Schulpartnerschaft mit Štěnovice und die beliebten Fahrradwochen, die er organisiert hatte.

Abschied nehmen musste die Schulfamilie in Tiefenbach letztes Jahr von ihrem langjährigen und beliebten Hausmeister Bonifatius Vogl. Für den versierten Handwerker gab es kaum ein Problem, für das er keine Lösung parat hatte.  Der Schule fühlt er sich nach wie vor verbunden und daher ist es für ihn keine Frage, Klaus Rückerl bei den verschiedenen IT-Arbeiten ehrenamtlich zu unterstützen.  

 

Unterstützung und Hilfe erfuhr die Schule Tiefenbach auch von Hans Faltenbacher. Der sportliche Senior sagte spontan seine Unterstützung beim Sport- und Schwimmunterricht für die Schüler der 2. bis 4. Klassen in Tiefenbach zu und die beiden Bürgermeister schätzten dies in der Pandemiezeit umso mehr, weil viele Schwimmkurse bei Vereinen ausgefallen waren.

Noch aktiv im Hauptberuf ist dagegen Claudia Lommer, die als mobile Reserve dieses Schuljahr der Schule in Tiefenbach zugeteilt war. Als zeitweiligen Ersatz für Eva Schnellbögl übernahm sie sogar die Klassenleitung für die 1. Klasse. Ganz unbekannt ist Lommer vor allem den Treffelsteinern nicht, denn 1998 konnte sie dort ihr Referendariat absolvieren. Ab Herbst wird sie an der Grundschule in Wilting eine neue Wirkungsstätte haben.

Abschied nehmen muss die Schulfamilie von Eva Schnellbögl. Für die langjährige Pädagogin hatte Unverzart bereits ihre Entlassungsurkunde in Händen. Schnellbögl legte bereits 1984 in Treffelstein die Lehramtsprüfung ab und war nur mit Unterbrechung durch die Kindererziehung fast 40 Jahre als Lehrkraft tätig. Aufmunternde Gedanken zum „Sen-Ager“ im Gegensatz zum „Teen-Ager“ ließen den nahen Ruhestand als blühendes Paradies erscheinen. Für diesen letzten Lebensabschnitt wünschten Prögler und Heumann gemeinsam der treuen Seele der Schule beste Gesundheit und sagten vielen Dank für die jahrzehntelange Arbeit zum Wohl der Kinder. „Liebe Evi, du warst eine Bereicherung für die Schule! Schön, dass du da warst“, stellten beide unverblümt fest. Als frischgebackene Oma freue sie sich auf die  neuen Aufgaben zu Hause.

Noch einmal hieß es an diesem Abend Abschied nehmen von einem langjährigen Akteur an der Schule in Tiefenbach. Polizeihauptmeister Josef Kussinger hatte jahrzehntelang die Aufgabe der Verkehrserziehung an dieser Schule übernommen und dies tat er mit Leidenschaft. Der Polizeibeamter aus Waldmünchen ist seit letztem Jahr im Ruhestand und war gern gesehener Gast bei jedem Schulstart und führte bei den 4. Klassen die Prüfungen zum Fahrradführerschein durch. Und eine solche stand dem passionierten Radfahrer jetzt auch bevor. Das schuleigene Übungsrad musste dem großgewachsenen Mann genügen, um einige Runden zur Belustigung der Anwesenden zu drehen. Egal wann er im Sekretariat angerufen habe, er konnte einfach kommen und es war immer toll. Die Schule in Tiefenbach ist top, so sein abschließendes Urteil.

 

Als absolutes Erfolgsmodell bezeichnete Bernadette Unverzart die Mittagbetreuung und war damit bei den Damen Anni Bürcky und Heidi Schindler. „Fast wie eine offene Ganztagsschule“, so die Rektorin, habe sich die Mittagsbetreuung etabliert und sei bei Eltern wie Schülern sehr beliebt. Der Lieferdienst des Mittagessens funktioniere tadellos und die beiden Betreuerinnen kommen auch mit manch „schwierigen Kandidaten“ gut zurecht. „Ihr seid ein tolles Team“, lautete das abschließende Prädikat.

Gemeinsam mit Anni Bürcky konnte auch Jutta Danner ihr zehnjähriges Dienstjubiläum an dieser Schule begehen. Die erfahrene Sekretärin ist der Dreh- und Angelpunkt in der Verwaltung und oft die letzte Instanz, wie Unverzart zugab, bevor ein Schriftstück ihren Schreibtisch verlässt.

Ein herzliches Vergelts Gott sagte die Schulleiterin zuletzt Nikolaus Scherr, der immer für die passende Darstellung in der Presse sorgt. Dazu übernahm der Notfallsanitäter des BRK die Aus- und Fortbildung der Schulsanitäter in den 3. und 4. Klassen.

Für alle Geehrten hatte die Schulleiterstellvertreterin Ingrid Sturm immer ein passendes Geschenk und einen lockeren Spruch parat. Genauso wie die beiden Gemeindeoberhäupter Prögler und Heumann. Es sind nicht nur diese geselligen Runden, welche sicher jeder beim strengen Lockdown vermisst hat, welche für ein gutes „Betriebsklima“ an dieser Schule sorgen.

Es ist nicht unbedingt die sehr gute Ausstattung, auf die auch Unverzart eingegangen ist. Es sind die besonderen, außergewöhnlichen Menschen, die diese Schule so besonders liebenswert macht. So liebenswert, dass auch Pensionäre an den Ort ihres Wirkens zurückkehren und Schüler wieder froh sind, in die Schule gehen du dürfen. So eine Schule wünscht man sich für jedes Kind.

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