Hilfe am Lebensabend

Auf Initiative der KLB Tiefenbach fand ein „Letzter-Hilfe-Kurs“ statt. „Erste-Hilfe-Kurse“ sind ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft und den meisten Menschen vertraut. Teilnehmende lernen dort die erforderlichen Handgriffe, um im Notfall Leben zu retten. Der Schleswiger Palliativ-Arzt Georg Bollig entwickelte den "Letzte-Hilfe-Kurs", um Menschen für die Begleitung am Lebensende zu schulen. Während beim „Erste-Hilfe-Kurs“ das Verhalten bei akuter Verletzung oder Erkrankung geschult werden, lehrt der „Letzte-Hilfe-Kurs“ Maßnahmen zur Hilfe am Lebensende mit dem Ziel der Linderung von Leid und Erhaltung von Lebensqualität. Johanna Schmid, Hospizkoordinatorin der Caritas Cham, und Birgit Wallner, Hospizbegleiterin, verstanden es, den Teilnehmerinnen des Kurses dieses wichtige Thema näher zu bringen. Häufig kämpfen Menschen, die einen anderen am Lebensende begleiten, mit eigenen Ängsten und Unsicherheiten und fühlen sich hilflos. Die meisten Menschen wünschten sich, am Lebensende zuhause in vertrauter Umgebung sterben zu dürfen. In der Realität ist es meist so, dass der Großteil der Menschen die letzten Stunden des Lebens im Krankenhaus verbringen. Mit dem Basiswissen aus den Kursen sollen mehr Menschen den Mut bekommen, ihre sterbenden Angehörigen zu betreuen. Der Letzte-Hilfe-Kurs besteht aus vier Teilen: Sterben ist ein Teil des Lebens; Vorsorgen und Entscheiden; Leiden lindern und Abschied nehmen vom Leben. Die Referentinnen vermittelten Basiswissen und gaben praktische alltagstaugliche Tipps. Besprochen wurden unter anderem Merkmale und Phasen des Sterbeprozesses, Fragen der medizinisch-ethischen Entscheidung, palliativ-medizinische Hintergründe und Möglichkeiten die Trauer zu gestalten. Außerdem wurde den Anwesenden die Arbeitsgruppe Palliativ-Netz-Cham vorgestellt. Dieses Netzwerk bietet Beratung und Unterstützung für alle Betroffenen. Am Ende des Kurses bekamen die Teilnehmerinnen ein Zertifikat überreicht. Die beiden Organisatorinnen des Kurses, Angela Mauerer und Katrin Seebauer, bedankten sich herzlich bei den beiden Referentinnen.