Viel Lob für HvO-Gruppe

Seit fünf Jahren für den Nächsten im Einsatz.

Viel Lob für HvO-Gruppe

Ort
Tiefenbach

Veranstalter
HvO Gruppe Tiefenbach

Termine
Sa, 20.05.2023

Die Geburt war etwas verzwickt. Und selbst als die Helfer-vor-Ort-Gruppe am 15. Mai 2018 dann doch das Licht der Welt erblickte, war ungewiss, wie sich der Sprössling entwickeln würde. Nach fünf Jahren allerdings steht fest: prächtig! Allein das wäre Grund zum Feiern gewesen. Aber die „helfenden Engel“ von Tiefenbach hatten vergangenen Samstag noch einen Weiteren: Das neue Einsatzfahrzeug wurde offiziell in Dienst gestellt. Bei einem Festakt am Ludwig-Gebhard-Platz rief Pfarrer Albert Hölzl den Segen Gottes auf alle Aktiven herab, die damit unterwegs sein werden.

In der Vergangenheit hatte das alte Fahrzeug, ein in die Jahre gekommener Audi Quattro, immer öfter Spuchten gemacht. Die häufigen Reparaturen verursachten nicht unerhebliche Kosten. Insofern war der Wunsch nach einem neuen Ersatzwagen laut geworden, um auch weiterhin zuverlässig ausrücken zu können. In Zusammenarbeit mit dem BRK Cham und dem Autohaus Weihrauch konnte schließlich ein nigelnagelneuer Ford Kuga „Cool & Connect“, 190 PS, Mild-Hybrid, angeschafft werden. Kosten: rund 44 500 Euro. Das Besondere daran: Abgesehen von einem 10 000-Euro-Zuschuss durch die Gemeinde wurde das Fahrzeug ausschließlich durch Spenden finanziert.

„Dass wir das geschafft haben, ist ein eindeutiges Zeichen dafür, welch hohe Wertschätzung unsere HvO-Gruppe in der Bevölkerung genießt“, sagte Bürgermeister und Fördervereinsvorsitzender Ludwig Prögler. Es sei aber auch Zeichen dafür, dass „unsere Gesellschaft die Hilfsbereitschaft als unabdingbare Tugend durchaus noch zu würdigen weiß“. Prögler wies darauf hin, dass die Tiefenbacher HvO-Gruppe ohnehin etwas Besonderes sei: Es handelt sich hier um eine gut funktionierende Kooperation von MHD und BRK, die bisher einmalig sei.

Heute sei die HvO-Gruppe aus der Gemeinde nicht mehr wegzudenken, betonte Prögler. Ursprünglich installiert aus dem unerfreulichen Umstand, dass die Hilfsfrist von zwölf Minuten im nördlichen Landkreis nicht immer eingehalten werden konnte, sei daraus ein echter Glücksfall geworden. Die HvOler seien gut ausgebildete Helfer für Rettungsdienste und Notarzt bei Notfällen unterschiedlichster Art. In den fünf Jahren wurden rund 500 Einsätze abgewickelt, darunter auch eine Hausgeburt in Tiefenbach.

Aktuell sind 13 Aktive verzeichnet, also Männer und Frauen, die sich im vergangenen Halbjahr in den Dienstplan eingetragen haben, erklärte Prögler. Im Durchschnitt sind die Helfer etwa 45 Minuten im Einsatz. Da in der Regel immer zwei Personen ausrücken, betrage die registrierte Bereitschaftszeit von Mai 2018 bis Ende April dieses Jahres rund 79 000 Stunden. Dies entspricht in etwa 3 291 Tage oder rund neun Jahre. Zeit, die die HvOler für Mitmenschen zur Verfügung standen; ehrenamtlich, ohne einen Cent Bezahlung, für ein dankbares Lächeln, ein Vergelts’s Gott, oder ein einfaches, aber ehrlich gemeintes: „Schön, dass ihr da seid“.

„Diese Bereitschaft, zu helfen, zeichnet – Gott sei Dank – die Gesellschaft in unserer Region noch aus“, sagte Prögler und schloss darin ausdrücklich alle ehrenamtlichen Hilfsorganisationen mit ein. Daher dankte er den HvOlern und allen, die sich einbringen und auch so manche unerfreuliche Situation meistern müssen. Denn nicht immer komme die schnelle Hilfe noch rechtzeitig. „Auch das muss verarbeitet werden“, gab Prögler zu bedenken. Danken wollte er auch den Hauptverantwortlichen bei der Ausbildung, Josef Königsberger vom Malteser Hilfsdienst und Klaus Scherr vom Bayerischen Roten Kreuz, den Verantwortlichen von BRK und MHD sowie Landrat Franz Löffler, den er als wichtigen Geburtshelfer bezeichnete.

BRK-Rettungsdienstleiter Dominik Lommer war zwar bei der Geburtsstunde der HvO-Gruppe noch nicht in verantwortlicher Position. Jedoch bei der Beschaffung des neuen Fahrzeugs. Er bezeichnete die Tiefenbacher Gruppe als beispielgebend in Hinblick auf die Kooperation von BRK und MHD. „Menschen wie die Helfer vor Ort machen den Landkreis groß“, sagte er.

Stefan Kalm, stellvertretender Diözesangeschäftsführer der Malteser, beleuchtete die Entstehungsgeschichte der HvO-Gruppe Tiefenbach. Er erinnere sich noch gut an einen „Gütetermin“ im Landratsamt Cham und Landrat Franz Löfflers klare Ansage: „Wenn, dann machen wir das gemeinsam“. An Hilfsbereitschaft habe es in Tiefenbach nie gemangelt. Schon zur ersten Infoveranstaltung seien 20 Interessierte gekommen, drei Monate später begann die Ausbildung der Helfer, so dass im Mai 2018 der Betrieb aufgenommen werden konnte. „Seitdem läuft das“, sagte Kalm. Ein Blick auf die Einsatzzahlen und Bereitschaftsstunden nötige ihm Respekt ab. „Das ist der Wahnsinn.“ Die Helfer vor Ort seien der Kitt der Gesellschaft, „weil ihr rausfahrt, helft und Leuten die Ängste nehmt“. Landrat Löffler war selbst einmal Rettungssanitäter. Er wisse deshalb nur zu gut, dass man für diesen Job eine gehörige Portion Mut brauche, immerhin wisse man nie, was einen erwarte. Tue man dies noch dazu im Ehrenamt, so könne man davor nur den Hut ziehen, meinte Löffler. „Ihr schafft damit gleichwertige Lebensverhältnisse.“

Wie dankbar die Bevölkerung für ihre HvOler ist, zeigte sich im Anschluss: OGV-Vorsitzende Bianca Ederer übergab eine weitere Spende an die Gruppe. Und Pfarrer Hölzl entschied ganz spontan, dass die Sonntagskollekte ebenfalls den Helfern vor Ort zugutekommen soll.

Danach hatten die Besucher reichlich Gelegenheit, den neuen Einsatzwagen unter die Lupe zu nehmen. Mit Unterstützung der Tiefenbacher Feuerwehr war für das leibliche Wohl der Gäste bestens vorgesorgt. Zudem spielte Alleinunterhalter Herbert Spachtholz auf.

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