Innenrenovierung nach Brandereignis vom April 2015 abgeschlossen.
Ort
Tiefenbach
Veranstalter
Pfarrkirche St. Vitus Tiefenbach
Termine
So, 23.05.2021
Der 8. April 2015 hat sich tief in Pfarrer Albert Hölzls
Gedächtnis eingebrannt. Der Tag hat Spuren hinterlassen. Unsichtbare im Innern
des Geistlichen und sichtbare in der Pfarrkirche St. Vitus in Tiefenbach.
Damals wurde durch einen Brand, ausgehend von der Osterkerze, nicht nur der
Volksaltar zerstört. Die Folgen der Rußentwicklung waren überall im Gotteshaus
zu sehen. „Es war eine Katastrophe“, erinnert sich Pfarrer Hölzl, der zu der
Zeit „weit weg war“ und nicht eingreifen konnte. „Das war schlimm.“
Heute, sechs Jahre später, sind auch die letzten Spuren dieses „niederschmetternden Tages“ beseitigt. Die Pfarrkirche St. Vitus erstrahlt in neuem Glanz. Nach Jahren der Planung und Arbeit ist die Innenrenovierung abgeschlossen. Dieses freudige Ereignis feierte Pfarrer Albert Hölzl am Pfingstwochenende mit den Mitgliedern der Pfarreiengemeinschaft Tiefenbach-Treffelstein-Biberbach – wegen Corona und der damit verbundenen Einschränkungen – in drei Gottesdiensten am Samstag und Sonntag.
Den Wiedereinzug in die Pfarrkirche St. Vitus nahm Hölzl zum Anlass, um auf das Geschaffte und Erreichte zurückzublicken. Gott sei Dank habe es während der Bauzeit keine Aus- oder Unfälle gegeben, zeigte sich der Priester erleichtert. Alles sei gut über die Bühne gegangen. „Wir sind zurück in unserer Heimatkirche“, sagte Hölzl vor allem an die Tiefenbacher Pfarrangehörigen gewandt. „Für mich bedeutet dies sehr viel, ich bin von Herzen dankbar.“
Die Zeit nach dem Brand sei für ihn nicht einfach gewesen, gestand der Geistliche. „Jahre des Hin und Her, in denen wir hofften und bangten.“ Jener 8. April 2015 sei für ihn schlimm gewesen. „Es stimmt, es war aussichtslos und niederschmetternd, was damals geschehen war.“ Wenngleich die Kirche nach dem Brand grundgereinigt wurde, war klar, dass eine große Renovierung nun unaufschiebbar sein würde. Eine solche wäre zwar ohnehin in naher Zukunft angestanden, nach dem Brand aber musste sie sein. Zu vieles sei in Mitleidenschaft gezogen worden.
Im Sommer vergangenen Jahres war es dann so weit. Die Innenrenovierung der Pfarrkirche begann. Die wohl augenscheinlichste Veränderung ist der neue Innenanstrich. Statt Rosa dominieren nun Grau-, Weiß- und Beigetönen im Gotteshaus. Aufgearbeitet wurde das feste Inventar wie Hoch- und Seitenaltäre, Beichtstühle und Kanzel. Auch die Orgel wurde grundgereinigt und neu gestimmt. Daneben wurde Schadstellen an der mobilen Kirchenausstattung ausgebessert und Heiligenfiguren, Zunftstangen und Dergleichen wieder auf Hochglanz poliert. Die Kirchenbänke, die während der Renovierungsphase ausgelagert waren, wurden abgeschliffen und neu geölt, ebenso die Podeste.
Die Kirche wirkt nun hell, einladend und festlich. Und doch hat sie ihren ursprünglichen Charakter nicht verloren. „Das berührt mich sehr“, sagte Hölzl. Den feierlichen Wiedereinzug empfinde er als Aufatmen nach einem Kraftakt. Nach der Zerstörung, Vernichtung, ja Katastrophe, kehre neues Leben ein. Symbol dafür waren die vielen Schmetterlinge, die im ganzen Gotteshaus dekoriert waren. „Ich bin so dankbar und froh“, sagte Hölzl. Wenngleich der Geistliche bedauerte, dass es im Anschluss an den Gottesdienst keine weltliche Feier geben konnte. Doch dafür hatte er ein kleines Trostpflaster vorbereitet: ein Festessen to go, also zum Mitnehmen, das er an alle verteilte, die in irgendeiner Form zum erfolgreichen Abschluss des Projekts beigetragen hatten. Ihnen alle sprach Hölzl seinen Dank aus. Dem Geistlichen war es ein besonders Anliegen, die ersten Brotzeittüten an Mesner Markus Münzl und Kirchenpfleger Albert Prögler zu übergeben. „Sie haben so viel für ihre, unsere Kirche getan.“
Zum Wiedereinzug fehlte jedoch noch der neue Volksaltar. Es war Vorgabe der Diözese, dass die Altarraum-Neugestaltung in einem eigenen zweiten Bauabschnitt erfolgen muss. Die Vorarbeiten wurden, so gut es ging, bereits erledigt. Weil die Kirchenkasse zur Finanzierung aber einen nicht unerheblichen Anteil beisteuern muss, bat Hölzl um Spenden beziehungsweise bedankte sich für bereits eingegangene Zuwendungen.
Der Seelsorger hofft, dass sich der zweite Bauabschnitt möglichst nahtlos an den ersten anschließen kann. Denn erst der neue Volksaltar könne die Katastrophe von 2015 endgültig vergessen machen.
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