Wertvoller Beitrag für Archiv

Karlheinz Schröpfer übergab Unterlagen über einst geplante Bahnlinie

Wertvoller Beitrag für Archiv

Ort
Tiefenbach

Veranstalter
GemeindeTiefenbach

Termine
Di, 06.07.2021

Der ehemaligen Leiter des Grenzland- und Trenckmuseums in Waldmünchen und Kreisarchivpfleger a.D. Karl-Heinz Schröpfer wurde im Archiv der Gemeinde Tiefenbach von Bürgermeister Ludwig Prögler herzlich begrüßt und mit ihm die beiden ehrenamtlichen Archivare Richard Bierl und Bruno Servi. Anlass seines Besuches war die Übergabe der gesammelten Akten über die ehemals geplante Bahnlinie von Waldmünchen nach Tiefenbach aus dem Jahre 1920. Servi hatte dazu im Heimatboten aus dem Jahr 2000 einen interessanten Artikel von Heinrich Siebenhörl gefunden. Dieser hatte den gesamten Werdegang der Eisenbahnentwicklung in der Ost-Oberpfalz recherchiert und damit auch die Planungen von Waldmünchen aus bis nach Tiefenbach. Die königlich privilegierte Aktiengesellschaft der bayerischen Ostbahnen plante bereits 1914 bis 1920 die Weiterführung der Bahnlinie von Waldmünchen aus bis nach Tiefenbach in allen Details. Vom Ausgangsbahnhof Waldmünchen aus sollte es über Hirschhöf und Biberbach, Witzelsmühle zur Sägmühle bei Treffelstein gehen, bis zur Endstation Tiefenbach. Alles im Allen 12,7 Kilometer Gleis. An Gebäuden sollten in Tiefenbach ein Betriebsgebäude mit zwei Warteräumen mit Nebengebäude entstehen, dazu zwei Wohnungen, eine freistehende Ladehalle und eine Lokomotiv-Remise mit Werkstatt. Die veranschlagten Kosten der Bahnlinie variierten von Jahr zu Jahr, denn bereits 1914 machte sich die Inflation bemerkbar. War anfangs von rund 1.521.500 Mark Gesamtkosten die Rede, so war im Jahr 1920 bereits die damals stolze Summe von 16.592.960 Mark zu veranschlagen.

Bereits 1921 bis 1922 sollte der Bau dieser Bahnlinie abgeschlossen sein, doch daraus wurde nichts. Der genaue Grund für die abrupte Ablehnung dieses Vorhabens wurde nicht bekannt, aber vielleicht waren die inflationären Kosten mit ein Grund dafür. Im Heimatboten heißt es dazu: Auf Grund des Staatsvertrages vom 1.4.1920 zwischen Bayern und dem Deutschen Reich wurden die bisher unter bayerischer Landeshoheit betriebenen Bahnunternehmen (München) dem Reich (Berlin) angegliedert. Die geplante Bahnlinie Waldmünchen – Tiefenbach fiel dem Rotstift zum Opfer.

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben dachten sich 1950 wohl die damaligen Landräte aus Waldmünchen, Oberviechtach und Vohenstrauß und stellten gemeinsam mit den anliegenden Bürgermeistern den Antrag auf Bau dieser Bahnlinie gleich bis nach Eslarn beim bayerischen Landtag. Am 1. August 1950 wurde dieser auch kurz behandelt, doch außer einer „eingehenden Würdigung“, wie es hieß, kam nichts heraus. So blieb dieser östliche Landstrich an der Landesgrenze ohne Eisenbahn.

Mit Freude nahmen Richard Bierl und Bruno Servi die gesammelten Werke aus Waldmünchen im Tiefenbacher Archiv entgegen und Karl-Heinz Schröpfer legte Wert auf die Feststellung, dass Heinrich Siebenhörl selbst den Wunsch der Weitergabe der Akten an Tiefenbach geäußert hatte. Bürgermeister Ludwig Prögler sagte ein herzliches Vergelts Gott und er sei froh, dass wieder ein Puzzlestein in der Geschichte der Gemeinde Tiefenbach gefunden wurde. Sein Dank galt nicht nur Bierl und Servi für die wertvolle Arbeit rund um die Geschichte der Gemeinde, sondern ebenso Karl-Heinz Schröpfer, der mit seinem immensen Wissen schon so manchen Beitrag für die Bürger dieser Heimat verfasst hat.

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