Mitarbeiter des Kriseninterventionsteams im Gespräch mit HvOlern.
Ort
Tiefenbach
Veranstalter
HvO Gruppe Tiefenbach
Termine
Fr, 10.03.2023
Spontan
sagte Thomas Meindl als Einsatzleiter beim Kriseninterventionsteam der
Einladung von Nikolaus Scherr zu einem Besuch bei der Helfer vor Ort Gruppe in
Tiefenbach zu. Meindl kam mit seiner Kollegin Andrea Lommer nach Tiefenbach und
informierte die Aktiven der Helfer-vor-Ort-Gruppe Tiefenbach über die ihre
Arbeit im Verein „Gemeinsam für das Leben im Landkreis Cham e.V.“. Bereits 1995
gründete damals Kaplan Daniel Schmid in Furth im Wald die Notfallseelsorge, um
Mitmenschen in akuten psychischen Ausnahmesituationen beizustehen. Schon 1996
formierte sich eine Gruppe ehrenamtlicher Helfer in diesem Verein, der für den
gesamten Landkreis Cham und, wenn nötig, darüber hinaus tätig ist. Die
Alarmierung der zurzeit 30 Helfer, so Meindl, erfolgt über die Integrierte
Leitstelle Regensburg, und er und seine Einsatzleiter wählen dann aus den
Rückmeldungen der ehrenamtlichen Kräfte ein Team, meiste eine Frau und einen
Mann, aus. Die früher genannte Notfallseelsorge ist generell für die Akutphase
der Betroffenen da. Hier variiert die Einsatzdauer von einer Stunde bis zu acht
Stunden. Im Schnitt rechnen die Helfer mit drei bis vier Stunden, in denen sie
für Patienten, Angehörige, Zeugen, aber auch für Einsatzkräfte da sind. Wann
die „Seelenretter“ auf den Plan kommen, entscheiden die Einsatzleiter von
Rettungsdienst, Feuerwehr, Polizei oder sozialen Hilfseirichtungen und die ILS.
Andrea Lommer sprach aus ihren Erfahrungen bei vielen Einsätzen und diese sind
so unterschiedlich wie die Menschen. In diesen psychologischen
Ausnahmesituationen reagieren die Betroffenen sehr unterschiedlich, aber immer
wollen Lommer und ihre Kollegen für sie da sein und als Ansprechpartner dienen.
Mitunter gilt es auch, zusammen mit den Betroffenen zu schweigen. Wie die
Ausbildung zum Kriseninterventionshelfer aussieht, wollten die HvOler wissen.
Zunächst wird ein 4-tägiger Basiskurs absolviert, an dem sich ein Aufbauseminar
über acht Tage anschließt. Nach dieser intensiven Vorbereitung geht es in die
Praxis mit einer erfahrenen Kraft, bevor man selbst als aktiver Helfer im KIT
eingesetzt werden kann. Letztes Jahr waren diese Helfer bei 90 Einsätzen mit
149 Kräften für 267 Bürger da und begleiteten sie durch die erste schwere Phase
nach Verkehrsunfällen, Todesfällen, Selbstmordversuchen und auch Todesfällen
bei Kindern. Sicher keine leichte, aber umso wichtigere Aufgabe. Nach den
abschließenden Fragen von der HvO-Gruppe sagte Nikolaus Scherr vielen Dank für
die wertvollen Informationen und den Besuch in Tiefenbach. Weitere Infos gibt
es unter www.notfallseelsorge-cham.de.
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