Bischof Rudolf Voderholzer war aus diesem Anlass in die Pfarrei gekommen.
Ort
Tiefenbach
Veranstalter
Gemeinde Tiefenbach
Termine
So, 15.10.2023
„Mit der Weihe des neuen Altares konnte nun eines der
schwärzesten Kapitel in die Geschichte unserer Pfarrgemeinde St. Vitus
abgeschlossen werden“, sagte Pfarrer Albert Hölzl. Ein Schwelbrand zerstörte am
8. April 2015 binnen kürzester Zeit den Volksaltar, der erst im Zuge der
Renovierung in den Jahren 1996 bis 2001 in die Kirche gekommen war. Nun, am
Kirchweihsonntag, begrüßte Pfarrer Albert Hölzl den Bischof aus Regensburg,
Rudolf Voderholzer, in der Pfarrkirche in Tiefenbach und mit ihm die
Geistlichen Johann Wutz, Michael Reitinger, Otto Nachtmann und Josef Amberger
als Mitzelebranten zur Einweihung des neuen modernen Gabentisches. Herzlich
willkommen hießen vorab die Kindergartenkinder aus Tiefenbach den Würdenträger
bereits draußen am Kirchplatz mit zwei Willkommensliedern, worauf er jedes Kind
persönlich segnete. Bischof Vorderholzer stellte nach dem großen Einzug
richtigerweise fest, dass der Altar- und Kirchenraum nur in gedämpften Licht
und der Altar ohne Beleuchtung und Dekoration ist. „Warten Sie`s ab“, war seine
Aufforderung zu etwas Geduld. „Sie werden überrascht sein!“ Außer der Weihe des
Gabentisches besprengte Voderholzer vorab den neuen Ambo mit reichlich
Weihwasser und übergab Kirchenpfleger und Lektor Albert Prögler das goldene
Evangelium, um dort die erste Lesung vorzutragen. Nach der zweiten Lesung durch
Mesner Markus Münzl fragte Bischof Rudolf, woran man eine Kirche erkennt. Von
Schulkindern komme oft die Antwort: am Kirchturm. Doch selbst ohne Kirchturm
könne es eine Kirche sein. Ja selbst ohne Glocken, ohne Orgel und ohne
Beichtstuhl werde es zwar eine arme Kirche sein, aber es sei immer noch ein
Gotteshaus. Das Herz jeder Kirche sei der Altar „und heute am
Allerweltskirchweihsonntag wollen wir hier in Tiefenbach diesen neuen Altar weihen
und Gottes reichen Segen herabrufen“. Vor dem großen Block, immerhin wiegt
allein der Altarsockel aus Kelheimer Auerkalk 2,4 Tonnen und die dicke Platte
stolze 666,9 Kilo, wurden die Reliquien der heiligen Anna Schäfer und des
heiligen Wolfgang (dem Patron des Bistums) im Boden eingelassen und versiegelt.
Auf dem mit reichlich Weihwasser besprengen Gabentisch verteilte Bischof
Voderholzer das Chrisam-Öl intensiv auf der Oberfläche und nun stieg
wohlriechender Weihrauch mitten auf der Platte und an allen vier Ecken empor.
Der Altar wird, so Vorderholzer, ähnlich wie Menschen in die Kirche aufgenommen
mit Taufe, Firmung und Erstkommunion. Dieser Ort wird nun ein Ort des
Vertrauens auf Gott und des Friedens; eine Quelle der Einheit für die Kirche.
Mit dem Feuer auf dem Altar werden auch alle Kerzen im Gotteshaus und das ewige
Licht entzündet, als Symbol Jesu Christi das Licht der Welt. Für musikalische
Begleitung sorgten die beiden Kirchenchöre aus Tiefenbach und Treffelstein und
diese stimmten nun ein gewaltiges Halleluja als Abschluss der Altarsegnung an.
Nach der Kommunion hatten die Sänger wieder ein passendes Liedstück parat.
Bürgermeister Ludwig Prögler meinte in seinem Grußwort, mankönnte den heutigen Tag fast als Happy-End bezeichnen. Den Abschluss eines tragischen Ereignisses; dem Brand des Altares. Die Pfarrkirche in Tiefenbach habe jetzt ein neues Herz bekommen, einen Ort, an dem alle Gläubigen Trost und Antwort auf viele Fragen des Lebens bekommen. Dafür gilt es Dank zu sagen. Ein herzliches Vergelts Gott allen, die an der Verwirklichung für diesen neuen Altar ihren Beitrag geleistet haben, so Prögler. Abschließend dankte der Bürgermeister dem hochwürdigen Bischof, dass er den Weg in die schöne Gemeinde Tiefenbach gefunden hat.
Pfarrer Albert Hölzl ließ nochmals die Ereignisse des 8. Mai im Jahr 2015 Revue passieren, dem Tag des Brandes, an dem er weit weg im Urlaub. Es kostete viel Kraft, Zeit und Nerven, „aber nun dürfen wir uns mir Recht freuen und diesen wunderbaren Tag genießen“. Hölzl dankte den vielen helfenden Händen von ganzem Herzen und sagte Bischof Voderholzer ein herzliches Vergelts Gott für diesen wunderbaren Festgottesdienst. „Für mich wird es eine wahre Freude sein, an diesem neuen Altar wieder Gottesdienst feiern zu dürfen.“ Der Bischof wurde nicht mit leeren Händen entlassen, denn nun traten ein kleines Mädchen und ein Bub vor ihn hin und berichteten, dass sie bald als Ministranten Dienst tun. Neben Blumen überreichten sie ein Miniaturmodell des Gabentisches aus Holz. Mit dem dreiteiligen Aaronsegen und dem gemeinsamem gesungenen „Großer Gott wir loben dich“ endete dieser feierliche Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Vitus.
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